Veterinärmedizinische Epidemiologie

Die Epidemiologie in der Veterinärmedizin beschäftigt sich mit der Untersuchung der Verteilung von Krankheiten, physiologischen Variablen und Krankheitsfolgen sowie dem Leistungsvermögen in Populationen und Beständen sowie mit den (Risiko-) Faktoren, die diese Verteilung beeinflussen. Dazu gehören die Untersuchung der Krankheitsentwicklung sowie der Therapieerfolge in Tierpopulationen, Modellentwicklungen im Rahmen der präventiven Veterinärmedizin, die Erarbeitung von allgemeinen Strategien im Tiergesundheitswesen auch unter Berücksichtigung ökonomischer Aspekte, aber auch die Durchführung von Systemanalysen in der Lebensmittelhygiene und damit die Entwicklung von Grundlagen für die Entscheidung über Maßnahmen zur Minimierung des Gesundheitsrisikos im Rahmen des Verbraucherschutzes.


Ausgehend von der klinischen Diagnose und Behandlung von Einzeltieren über die Gesundheit in Tierbeständen bis hin zur Gesundheit von ganzen Tierpopulationen kommt damit der Epidemiologie eine wesentliche Rolle bei der Diagnostik, dem Ableiten von Maßnahmen und der Entwicklung von Präventionstrategien für Krankheiten einschließlich der bekannten (Nutz-)Tierseuchen, Zoonosen und Produktionskrankheiten zu. Die Epidemiologie gehört damit auch zu den Kernkomponenten des Veterinary Public Health, d.h. der öffentlichen Gesundheitsforschung mit Bezug zum tierärztlichen Wissen und Handeln.

 

Fachgruppe "Epidemiologie und Dokumentation" in der DVG

Die DVG-Fachgruppe versteht sich als akademische Vertretung des Faches Epidemiologie und Biometrie in der Veterinärmedizin in Deutschland. Sie kooperiert eng mit dem Schweizer Forum für Epidemiologie und Tiergesundheit sowie den Fachvertretern für Tierärztliche Epidemiologie in Österreich, um somit im deutschsprachigen Raum ein Forum für die am Fach interessierten Kolleginnen und Kollegen darzustellen.